No Bassarán! #3 – Szene zeigen gegen Rechts

Für eine aktive Willkommenskultur und eine offene Gesellschaft!

Die jüngsten Ereignisse in Sachsen und anderswo machen einmal mehr deutlich, dass eine entschiedene Positionierung aus der Zivilgesellschaft notwendig ist. Es darf nicht länger zugeschaut werden, wie eine Minderheit sich als das unverstandene „Volk“ wähnt, durch menschenverachtende Äußerungen die politischen Debatten bestimmen will und zeitgleich Asylunterkünfte anzündet. Wir verurteilen jegliche Aktionen des Fremdenhasses als Ausdruck empathieloser Menschenverachtung.
Zivilgesellschaftliches Engagement und eine klare humanistische Positionierung müssen dem ausländerfeindlichen Hass in Sachsen, wie überall entgegen stehen, um deutlich zu machen, dass auch in Leipzig keine fremdenfeindliche Hetze geduldet wird.
Der politische Diskurs sollte von einer emanzipatorischen freiheits- und gleichheitsbestrebten Gesellschaft bestimmt werden. Dem rechten Rand muss eine Absage erteilt werden. Brennenden Unterkünften, aber auch dem omnipräsenten Alltagsrassismus muss aus Gründen der Vernunft widersprochen werden. Tagtäglich.
Die Geschichte darf sich nicht wiederholen, die Neunziger Jahre dürfen nicht wiederkehren.

Seit nunmehr 15 Jahren setzt sich das Team der Global Space Odyssey (GSO) für kulturelle Vielfalt, eine offene Club-Kultur und eine solidarische Gesellschaft ein.
Wir wünschen uns eine Stadt, in der Menschen offen empfangen und aufgenommen werden, in der Menschen anderer Herkunft integriert werden und in der interkultureller Austausch neue Formen der Kunst und Musik generieren kann. Kulturelle Vielfalt ist ein integraler Bestandteil des Miteinanders und des individuellen Glücks.
Um das für alle zu ermöglichen, sollte eine Gesellschaft solidarisch agieren, immer und vor allem mit denjenigen, die es besonders nötig haben.

Kommt daher am 04.04.2016 mit uns auf die Straße.

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_______________weiterer Protest______________

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#le0404
#nolegida
#nobassaran

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No Bassaràn! 2016 – subculture against rightist populism!
For an Immigration-friendly and open minded society!

What happened in Saxony points out that the civil society necessarily has to stand up and underline a clear point of view. It is not longer time to be passive, while a minority considers themselves as the self-proclaimed “Volk” through escalating actions that determine the political debates; and at the same time set fire on refugee shelters. We can not accept this as any form of protest. We disapprove those actions as an expression of inhumanity.
It is obligatory that the engagement of civil society with a strongly humanistic ideal are opponent to the hatred in Saxony and everywhere else – as declaring that there is no space for xenophobic slogans and agitations is such important.
The political discourse should be (re)defined by an emancipatory society, which is seeking for freedom and equality of everyone. The political far right has to be rejected. For rational reasons we daily have to publically controvert the burning of accommodations but also the everyday racism. The history must not be repeated, the 1990s must not return.

For 15 years now the team of the Global Space Odyssey (GSO) stands for cultural diversity, open conception of club-culture and a society of solidarity.
We seek for a city that integrates people and fully accepts them, where different origins doesn’t matter at all and where intercultural everyday life can lead to new forms of art and music. Cultural diversity is an integral component of relations among society and individual happiness.
To make this happen, a society should act solidary; always and especially with those who need it most.

Therefore we want you to join our protest
on Monday, the 4th of April 2016.

Aufruf 2016 – Vielfältig, Bunt, Laut!

Erneut rufen wir auf zu einer Demonstration der besonderen Art! Die Global Space Odyssey war schon immer vielfältig, bunt und laut! Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, öffentlich zu äußern, warum eine pluralistische Gesellschaft so wichtig ist. Wenn die Demo also am 23.07.2016 wieder durch die Stadt zieht, dann zelebrieren wir einen Tag voller Freude mit den Menschen zusammen, die sich ebenfalls für eine bunte, weltoffene und tolerante Gesellschaft einsetzen.

Vieles läuft in unseren Augen schief durch die Abschottungspolitik des „freien“ Europas. In Sach(s)en aufkeimender Rassismus und der wiederkehrenden Gefahr zum Nationalismus und aus Abstiegsangst motivierter Fremdenfeindlichkeit, blicken wir aber vor allem auch besorgt auf Sachsen. Der Gedanke an eine Nationalität, die zwangsweise Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Lebenseinstellung ausschließt und nicht an der Gesellschaft teilhaben lässt, setzt sich zunehmend institutionell und in den Köpfen der Menschen fest. Die GSO will dieses Jahr zeigen, dass es viele gibt, die anderer Meinung sind. Dazu zählt nicht nur das Team der GSO, sondern die ganzen Crews, die einen Wagen gestalten und alle, die unserem Aufruf folgen!

Vielfältig: Das ist die Szene, die sich seit Jahren immens entwickelt, die ohne diverse globale Einflüsse so nicht existieren und bestehen könnte. Das ist jeder Mensch, der diese Szene unterstützt, ganz egal ob das durch aktive Mitarbeit geschieht oder durch tanzende Füße zum Ausdruck gebracht wird.
Bunt: Das sind die Menschen. Wir bestehen aus verschiedenen kulturellen Einflüssen, verschiedenen Familien und verschiedenen Orten der Erde. Bunt sind wir aber auch durch unsere Ideen, Denkansätze und unterschiedlichen Lebensweisen. 
Wir als GSO suchen den Diskurs zwischen den Fronten – entgegen dem Schwarz-/Weiß-Denken – für Wege des Miteinander, wollen Denkansätze geben und treten nationalistischem Gedankengut entgegen. Wir wollen Menschen zusammenbringen, zum Tanzen und glücklich sein, aber auch für den Austausch von Ideen und Handlungsmöglichkeiten sorgen und den Demo-Ausklang als Plattform dafür nutzen.
Laut: Das ist der Protest und der Unmut über aktuelle Entwicklungen. Das ist auch die musikalische Global Space Odyssey, wenn ein paar Tausend Menschen durch Leipzig ziehen, mit ihnen mehrere Wagen verschiedenster Stilrichtungen!
Lasst uns gemeinsam zur GSO und auch Tag für Tag laut sein für eine respektvolle, tolerante, vielfältige Gesellschaft – mit mehr Mitmenschlichkeit und frei von Rassismus und Ausschluss.

Lasst uns also am 23.07.16 Szene zeigen für eine pluralistische, respektvolle und solidarische Gesellschaft!

No Bassarán! 2016 – Szene zeigen gegen Rechts

Für eine aktive Willkommenskultur und eine offene Gesellschaft

Die Ereignisse in Clausnitz und Bautzen machen einmal mehr deutlich, dass eine entschiedene Positionierung auch aus der Mitte der Gesellschaft notwendig ist. Es darf nicht länger zugeschaut werden, wie eine Minderheit sich als das unverstandene „Volk“ wähnt, durch ausufernde Aktionen die politischen Debatten bestimmen will und zeitgleich Asylunterkünfte anzündet. Von uns gibt es dafür keinen Beifall. Wir verurteilen diesen als Ausdruck empathieloser Menschenverachtung.
Zivilgesellschaftliches Engagement und eine klare humanistische Positionierung müssen dem ausländerfeindlichen Hass in Sachsen, wie überall entgegen stehen, um deutlich zu machen, dass auch in Leipzig keine fremdenfeindliche Hetze geduldet wird.
Der politische Diskurs sollte von einer emanzipatorischen freiheits- und gleichheitsbestrebten Gesellschaft bestimmt werden. Dem rechten Rand muss eine Absage erteilt werden. Brennenden Unterkünften, aber auch dem omnipräsenten Alltagsrassismus muss aus Gründen der Vernunft widersprochen werden. Tagtäglich.
Die Geschichte darf sich nicht wiederholen, die Neunziger Jahre dürfen nicht wiederkehren.

Seit nunmehr 15 Jahren setzt sich das Team der Global Space Odyssey (GSO) für kulturelle Vielfalt, eine offene Club-Kultur und eine solidarische Gesellschaft ein.
Wir wünschen uns eine Stadt, in der Menschen offen empfangen und aufgenommen werden, in der Menschen anderer Herkunft integriert werden und in der interkultureller Austausch neue Formen der Kunst und Musik generieren kann. Kulturelle Vielfalt ist ein integraler Bestandteil des Miteinanders und des individuellen Glücks.
Um das für alle zu ermöglichen, sollte eine Gesellschaft solidarisch agieren, immer und vor allem mit denjenigen, die es besonders nötig haben.

Kommt daher am 07.03.2016 mit uns auf die Straße.
Natürlich mit Musik – Bass en masse!

Route:

weiterer Protest:

> NoLegida – Für Toleranz, Akzeptanz und Freiheit

> Legida-Gegenprotest: Für einen grenzenlosen queeren Feminismus – Sexismus angreifen!

> Mahnwache am Dittrichring 13

GSO sagt Danke

Das Team der GSO2015 möchte sich hiermit bei allen bedanken, die dieses Jahr wieder eine tolle und friedliche GSO ermöglicht haben. Der Blick in die Medien zeigt, dass deutlich vernommen wurde, weshalb wir in diesem Jahr auf die Straße gegangen sind.

Uns ist klar, dass sich Leipzig aufgrund des anhaltenden Wachstums weiter verändern wird. Das ist auch gut so. Es liegt aber an uns allen, Einfluss darauf zu nehmen, in welche Richtung die Veränderung geht. Nehmt die Dinge nicht als gegeben hin (Gentrifizierung ist kein Naturgesetz!), bringt Euch in Prozesse ein und gestaltet sie mit und sorgt auch nach der GSO dafür, dass sich in Leipzig Geflüchtete willkommen und in Sicherheit fühlen!

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir mit der GSO2015 nicht nur einen Tag lang Aufmerksamkeit für unsere Forderung eines „Bleiberechts auf Stadt“ erzeugt haben.

Freiräume unerwünscht? Die Wagenplätze Trailer Moon und Rhizomia wollen mehr als alternativ wohnen

An die zehn Wagenplätze dürfte es in Leipzig inzwischen geben.Die Stadt duldet diese alternativen Wohnformen, die in Leipzig ganz verschiedene Modelle gewählt haben. Während einige Wagengruppen sich für den Kauf der Flächen entschieden haben, gibt es auch Pacht-und Mietmodelle. In der Demmering/ Saalfelder Straße will die Stadt erstmals eine eigene Fläche für den Interims-Platz am Karl-Heine-Kanal zur Verfügung stellen.

Der Umgang der Stadt mit den Wagenplätzen kann als entspannt, aber planlos bezeichnet werden. Es mangelt an Engagement Rechtssicherheit für diese Wohnform zu schaffen. Ein grundlegendes Problem ist, dass die Legalisierung von Wagenplätzen bauplanungs- und bauordnungsrechtlich schwierig bis unmöglich sind.

Bauwagen seien keine „Wohnungen“ im Sinne des Baurechts, da sie nicht zum dauerhaften Wohnen geeignet sind. Das Wohnen in Wagen – so auch die Auffassung mehrere Gerichte – sei rechtlich nicht als Nutzungsart vorgesehen.

Es stellt sich einerseits die Frage inwieweit die Kommune auch vor dem Hintergrund dieser übergeordneten Gesetze Spielräume hat, andererseits gibt es auch unter den verschiedenen Wagenplätzen keineswegs Einigkeit über den goldenen Weg.

Im Mai 2014 nahm die Gruppe Trailermoon Teile des Grundstücks Schulze-Delitzsch-Straße/ Bennsingsenstraße in Leipzig-Volkmarsdorf in Besitz. Ziel war und ist es Teile der brach liegenden Fläche als Wagenplatz zu nutzen. Im Oktober folgte die Wagengruppe Rhizomia und ließ sich auf einem anderen Stück der Fläche nieder. Daraufhin erweiterten sich die Zielstellungen der neuen Bewohner_innen: “Wir wollen einen Stadtteilpark, an dem sich alle beteiligen können! Und wir wollen Teil dieses selbstverwalteten Stadtteilparks werden!”, heißt es in einem Offenen Brief der beiden Kollektive aus dem November 2014.

Das in Rede stehende Grundstück befindet sich im Besitz der Deutschen Bahn. Seit geraumer Zeit ist ein Verkauf an die Stadt Leipzig geplant. Laut Stadtratsbeschluss soll die brachliegende Fläche im zentralen und östlichen Bereich zwischen Schulze-Delitzsch-Straße und Bennigsenstraße als Ausgleichsmaßnahme der Deutschen Bahn AG im Rahmen des Projektes City-Tunnel umgesetzt werden. Geplant ist die Herrichtung einer „waldähnlichen Grünfläche“ aka „Stadtteilpark Volksmarsdorf“.

Nachdem die Deutsche Bahn als Grundstückseigentümerin im Herbst letzten Jahres auf die Beräumung der Fläche durch die Wagenburgen setzte, ist nun Ruhe eingekehrt. Ein Ende der Auseinandersetzung ist jedoch nicht zu erwarten.

Denn: Die Stadt Leipzig verweigert sich dem Kauf der Fläche mit den Wagenburgen.

Das Wagenkollektiv „Rhizomia“ spricht im folgenden über Motive und Perspektiven der Besetzung(en), Trailermoon schließt sich vollumfänglich an.

Ihr habt im Mai bzw. Oktober Brachflächen im Leipziger Osten in Besitz genommen. Warum seid ihr nicht den konventionelle von Miete oder Pacht von Flächen gegangen?

Wir hatten nicht vor, einen Platz zu mieten, zu pachten oder zu kaufen, da wir der Meinung sind, dass alle Menschen ein Recht auf einen für sie guten Lebensraum haben; unabhängig ihrer Zahlungskräftigkeit. Alle sollten wohnen, wo sie möchten und wo Platz ist und nicht, wo sie wohnen sollen oder es bezahlen können. Die Aussage, dass nunmal alles im Leben etwas kostet, nehmen wir nicht an. Niemand von uns hat sich entschieden, in einem kapitalistischen System zu leben, in dem sogar aus Lebensraum Profit geschlagen wird. Das heißt, niemand von uns hat sich dazu entschieden, dass Miete gezahlt werden muss, von der in der Regel unklar ist, wofür sie aufgewendet wird und die in vielen Fällen schlichtweg zur Bereicherung von Privatbesitzer_innen beiträgt. Wir möchten uns nicht in ein hierarchisches Lohnarbeitsverhältnis einordnen; uns Konkurrenz und Leistungsdruck aussetzen, um dann den „Lohn“ dafür in Dinge wie Miete zu „investieren“. Statt dessen stecken wir unsere Zeit, Lust, Energie und was uns sonst noch so zur Verfügung steht lieber in unsere kollektive Wohnform und in unkommerzielle Räume.

Wie lebt ihr und warum lasst ihr euch auf diese Grauzone ein?

Wir leben zusammen als solidarische Gemeinschaft. Uns verbindet zum einen eine freund_innenschafliche vertraute Beziehung und zum anderen unsere Utopie vom Leben. Wir versuchen Herrschaftsmechanismen innerhalb und außerhalb des Projektes zu erkennen, zu reflektieren, zu kritisieren und zu bekämpfen.Unsere Art zu leben verstehen wir nicht als Grauzone, sondern als Experiment unserer Utopie einer befreiten Gesellschaft näher zu kommen.

Warum denkt ihr wehren Stadt und DB eure Forderung nach einer kollektiven Gestaltung und Nutzung der Grundstücke ab?

Sowohl Stadt als auch DB scheuen sich davor langfristige Entscheidungen zu treffen und ziehen sich damit immer wieder aus der Verantwortung. Unser Selbstverständnis als anarchistisch selbstverwaltetes Kollektiv steht wohl nicht im Einklang mit der parlamentarisch hierarchischen Stadtstruktur. Die profitorientierte Deutsche Bahn als kapitalistischer Konzern kann wohl auch die unkommerzielle Nutzung der Fläche nicht nachvollziehen. Zudem steht unser Bedürfnis anonym zu bleiben im Widerspruch mit ihrem bekannten Verfahren personbezogene Daten zu sammeln.

Wie weiter nach einer möglichen Räumung?

Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass eine einfache Räumung möglich wäre. Sollte es jedoch soweit kommen werden wir wohl angemessen darauf reagieren müssen.
Unser anfängliches Problem, keine geeignete Fläche für unsere Projekt- und Wohnräume zu haben würde wieder bestehen und uns von neuem dazu zwingen uns etwas anzueignen.

Es bleibt schlussendlich festzuhalten: Die Stadt wächst und damit auch die Zahl der Menschen, sie sich – aus verschiedenen Motiven und mit verschiedenen Zielstellungen – für ein Wohnen in Wagen entscheiden. Die Stadt Leipzig muss diesem Anspruch gerecht werden. Dies kann durch das Zur-Verfügung-Stellen von städtischen Flächen oder eine offensive Verhandlungsposition gegenüber privaten EigentümerInnen geschehen.

Dass die Wagenplätze auf einer brach liegenden Fläche, die von der Stadt Leipzig zu einem Park entwickelt werden soll, nicht erwünscht sind, leuchtet nicht ein. Hier einzulenken und den Prozess mit Rhizomia und Trailermoon sowie weiteren Akteuren aus dem Stadtteil in die Hände zu nehmen , wäre der richtige Weg.

http://rhizomia.noblogs.org/
http://trailermoon.blogsport.de/

[luna]