Flimmerstunde: Zwei Filme zum inhaltlichen Schwerpunkt der GSO 2014

Erstmals haben wir ins Programm der Global Space Odyssey zwei Filme eingebaut, die zwischen dem Demoausklang auf der Wiese und der Aftershow-Party in den Clubs eine Gelegenheit geben, inne zu halten, Beine zu schonen und stattdessen den Kopf arbeiten zu lassen. Einlass wird in beiden Locations ab ca. 21.30 Uhr sein – die Filmvorführungen beginnen dann um 22 Uhr.

In der Distillery präsentieren wir den Film „Deutschland is a Good Country“ (86min, Libellulafilm) in Anwesenheit des in Leipzig wohnenden Produzenten Robert Jahn. Der Film, den er gemeinsam mit der aus Italien stammenden Kamerafrau Nina Mair drehte, porträtiert vier Einzelschicksale, die alle mit dem – auch von Leipzig aus geführten Krieg – in Afghanistan zusammenhängen. Gegenübergestellt werden dabei auf der einen Seite nach Deutschland geflüchtete junge Menschen aus Afghanistan und die Angehörigen von auf Hindukusch eingesetzten Soldaten der Bundeswehr. Während die einen in Leipzig Schutz für ihr Leben suchen, riskieren andere dieses, in dem sie in den Krieg ziehen. Ein Film voller Widersprüche, der sicherlich viel Anregung für Diskussion geben wird.

Den zweiten Film „Abschiebung im Morgengrauen“ (44min, NDR) zeigen wir im Elipamanoke. Der mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Film thematisiert, was in Deutschland leider nach wie vor gängige Praxis ist. Menschen, die hier eine neue Heimat gefunden haben, werden nach vielen Jahren unvorbereitet in ihre Herkunftsländer zurückverfrachtet, zu denen sie keinerlei Bezug mehr haben. Michael Richter gelang es, mit der Kamera die Arbeit der Hamburger Ausländerbehörde zu begleiten und den Alltag im „Abschnitt für Rückführungsangelegenheiten“ (sic!) zu filmen. Warum deren Einsätze vorzugsweise im Morgengrauen erfolgen, erschließt sich beim Ansehen des Films rasch.

Weitere Informationen:

Deutschland is a Good Country: Facebook-Seite zum Film (https://www.facebook.com/goodcountryfilm)

Abschiebung im Morgengrauen: taz-Interview mit dem Produzenten (http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2006/03/16/a0272)