Globals Space Odyssey 2018 – Aftermovie

 

Das war die #GSO2018!
Vielen Dank an die 10 Wagencrews, an alle Organisator/innen und natürlich alle Menschen, die mit uns demonstriert und gefeiert haben! #GSO2019 is coming!

Dank and die Wagencrews: 2 Guys 1 DubBoundless Beatz! Buntspechte! Downtownlyrics SoundsystemUlan BatorVibes AmbassadorsGothic Pogo PartyRoter Stern LeipzigLeipzig Soca Lions! Psychedelic Salon Leipzig! Solarsoundsystem! Southside! Waldbrand!

Video: Arvid Wünsch Media
Music: Stray – Blink (Astrophonica)
https://astrophonica.co.uk/track/blink

Aufruf „Für einen Mieter*innenblock auf der Global Space Odyssey“

Die Mieten in Leipzig sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen und
steigen weiter. Ein Trend, der auch angesichts des inzwischen
langsameren Bevölkerungswachstums nichts von seiner Dynamik verloren
hat. Selbst in den Randlagen sind Mietsteigerungen keine Seltenheit mehr
und die Zahl der durchgesetzten Räumungen ist deutlich gestiegen.

Während Wohnungen im unteren Preissegment Mangelware werden, kommen auf
dem Markt nur Wohnungen im Hochpreissegment dazu. Die reale
Lohnentwicklung kann dabei nicht mithalten. Die dahinter stehende Logik
ist immer noch, dass eine angemessene Wohnung nur diejenigen haben
sollen, die dafür „angemessen“ bezahlen können. Abgehängt werden alle
Menschen, die in prekären Lebensverhältnissen leben oder sich aufgrund
eigener Entscheidung nicht in das System einpassen.

Das Versagen der Politik

Das Problem war in Leipzig bereits seit Anfang der 2010er Jahre
absehbar. Ausreichend wahrgenommen wurde es nicht. In der Freude über
die „Boomtown Leipzig“ gehen all diejenigen unter, die sich das neue
Leben nicht leisten können oder wollen. Während eine mögliche
Fillialschließung des profitorientierten Karstadtkonzerns, aufgrund
einer im Vergleich moderat scheinenden Mietpreiserhöhung von 68%, einen
wahren Proteststurm auslöst, bleiben diejenigen, die Mieterhöhungen von
mehreren 100% ausgesetzt sind, weiterhin auf sich allein gestellt. Das
Einzelschicksal eines Hauses ist weniger prestigeträchtig als das eines
Konzerns – neoliberale Logik.

Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass dem Wachstum Grenzen
gesetzt werden müssen und Grenzen gesetzt sind.

 Statt für alle, alles für wenige

Zunehmend bilden sich sogenannte gated communities heraus und die Stadt
als soziales Gebilde fällt auseinander – die Trennung zwischen den
sozialen Schichten setzt sich fort und spaltet die Gesellschaft weiter
auf. Gezielt werden dabei von der Politik Narrative gesetzt, die die
Abwertung der Schwächeren befeuern und das Profitstreben der Wenigen
bedienen. Als Folge dieser Entwicklung ergibt sich ein wachsender Bedarf
nach mehr Sicherheit, um die Reichen von den Armen zu trennen. Nicht
zufällig werden daher die Rufe nach mehr Überwachung und
Polizeikontrollzonen immer lauter. Überwacht werden dabei vor allem
diejenigen, die vorher bereits aus der Gesellschaft ausgeschlossen und
verdrängt wurden.

Eine solidarische Gesellschaft ist möglich

Für eine solidarische Gesellschaft werden wir uns nicht auf
irgendjemanden verlassen können, sondern müssen selbst handeln. Jeden
Tag ist es an uns, Solidarität zu leben und diejenigen zu unterstützen,
die akut von Verdrängung und Mietenwahnsinn betroffen sind. Eine Stadt
für alle Menschen, egal wie sich jeder entscheidet, wird nur dann
möglich, wenn wir alle solidarisch handeln.

Mit diesem Aufruf möchten wir die vielen von Mieterhöhung und
Verdrängung betroffenen Menschen sichtbarer machen und rufen euch auf,
mit uns zusammen auf der Global Space Odyssey am 14. Juli ein deutliches
Zeichen gegen Verdrängung und für Solidarität zu setzen, genau im Sinne
des Aufrufs der Global Space Odyssey: Diversität, Solidarität,
Verantwortung. Lasst uns zusammen einen Mieter*innenblock bilden!

Gemeinsam: Stärker!

Wir glauben und setzen uns für ein solidarisches Miteinander ein! Es ist nicht immer leicht sich durch den Alltag zu kämpfen und soziale Ungerechtigkeiten oder Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Begehren, Ethnizität, sozialer Herkunft, Behinderung und/oder Körperlichkeit sind keine Lappalie sondern Unrechtsituationen. Das soziokulturelle Zentrum Frauenkultur Leipzig versteht sich als generationsübergreifender Ort für Menschen, die den Wunsch haben die Welt immer ein Stückchen “besser” zu machen. Hier sind Kunst und Kultur von Frauen hautnah erlebbar! Genreübergreifend von den Bildenden und Darstellenden Künsten, Musik, Literatur bis hin zu den neuen Medien – von professionellen und autodidaktischen Künstlerinnen oder von Nachwuchskünstlerinnen. Wer interessiert ist an wissenschaftlichen Vorträgen, Seminaren und Workshops zu aktuellen gesellschaftsrelevanten, gender- und kulturpolitischen Themen wird hier fündig! Veranstaltungen sind open for all gender außer unsere Kreativ- oder Sport-Kurse, emanzipatorische Mädchenprojekte und die Frauenstammtische sind only for women*. Gemeinsam stärker bedeutet für uns sinnbildich, eine friedliche Gemeinschaft aller Menschen, in der jede Form von Nationalismus, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Homo-Trans*-Inter*Feindlichkeiten und Fundamentalismus keinen Platz hat.

Mach mit und sei auch du ein Teil!

https://www.frauenkultur-leipzig.de

Wider den Rechtsexkrementen!*

Wer sich 2x den gleichen Storch braten lässt, weidelt auch auf der Wiese zwischen Schafen, nur um 12 Jahre köttelnd in der Höcke zu bleiben für sein Gauland

*Ähnlichkeiten mit Exkrementen sind rein zufällig und richten sich nicht gegen wertvolles Düngemittel, skatologische Begriffe und dererlei.

Während aufgeladene Stimmung sowie aggressive Politik und Rhetorik auf weltpolitischer Ebene wieder Kalter-Krieg-Erinnerungen wachrufen, versuchen Populisten als selbstgekrönte „Retter“ irgendeines Abendlandes noch Öl ins Feuer zu gießen. Diese „Pseudohelfer“ schreien laut über tatsächlich vorhandene Ungerechtigkeit, aber präsentieren nichts Hilfreiches, sondern nur Ausreden und heiße Luft. Die Unsicherheiten, die die vielen globalen Konflikte mit sich bringen, werden von ihnen ausgenutzt und schnelle vermeintliche Lösungen präsentiert. Die Schuld für Unsicherheit, Wohlstandseinbußen und reale Existenzängste wird bei Minderheiten und wirtschaftlich noch schlechter Gestellten gesucht, die man als Sündenböcke präsentieren will. Wer sich einer runden Welt bis heute noch nicht bewusst ist, fühlt sich angesprochen. Wenn auch selbstverständlich nicht jeder Mensch für alles was auf der Welt passiert verantwortlich ist, so sollte doch mittlerweile klar sein, dass alles was auf dieser Welt in großem Ausmaß geschieht wiederum Auswirkungen auf alle hat. Anders gesagt: Wenn bis zur absoluten Eskalation gewartet wird – bis z.B. die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen Menschen in Flüchtlingsunterkünften nahe Syrien wegen fehlender Mittel nicht mehr versorgen bzw. gar am Leben halten kann – dann besteht kein Recht darauf sich jetzt über „zu viele“ Flüchtlinge aufzuregen oder gar menschenrechts- und verfassungswidrige Obergrenzen zu fordern. In dieser aufgeladenen Stimmung, in der uns die „Gaskammer-Blicke“ der Herren Höcke & Co. beim Sprechen über eine 188-Grad-Wende in der deutschen Erinnerungskultur entgegenschlagen, möchten wir mit euch hier und heute sowie in Zukunft für demokratische Werte einstehen und dem tumben Hass entgegensetzen: Vielfältigkeit statt Einfältigkeit!

Diversität ist uns ein Herzensanliegen. Dessen Voraussetzung liegt vor allem in gegenseitiger Toleranz und dem Aushandeln von Kompromissen auf Augenhöhe. Klar ist Veränderung auch immer erst einmal mit Verunsicherung verbunden und braucht daher ein ständiges Vermitteln zwischen verschiedenen Positionen. Aber wenn andere Menschen sowie andere Lebensentwürfe und letztendlich eine vielfältige Gesellschaft rigoros abgelehnt werden, dann ist diese Position z.B. einem fundamentalistischen Islamismus näher als einer demokratischen, sogenannten westlichen Gesellschaft.

Solidarität mit Menschen in Not sowie Hilfeleistung sind für uns selbstverständlich. Wer wegen Aussehen, Geschlecht, sexueller Orientierung, religiöser Zugehörigkeit oder freier Meinungsäußerung verfolgt wird, hat ein Recht auf Schutz! Das hier unter freier Meinungsäußerung nicht Volksverhetzung, Beleidigung, Verleumdung etc. gezählt werden kann, sei vor dem Hintergrund aktueller, leider alltäglicher Vorfälle unterstrichen.
Wenn sich jetzt im Verlauf der verklärend als „Flüchtlingskrise“ bezeichneten letzten Jahre vonseiten nationalistischer Gruppierungen also zuerst die Sorge um Obdachlose aus dem Nichts entwickelte und dann ebenso plötzlich die Sorge um Frauen als Propaganda entdeckt wurde, dann haben wir sie wieder vor uns: Die Pseudohelfer.
Die reichlich späte Anteilnahme und der angegebene Ton dieser Kampagnen entlarven die darunter liegende Botschaft: Rassismus.
Gegen Belästigung und Vergewaltigung von Frauen durch „deutsche, weiße Männer“ haben sie sich nicht eingesetzt. Und die Hilfe für Obdachlose wird erst dann ein Thema, wenn zusätzlich „fremde“ Menschen in Not in der Nähe sind. Doch diese Probleme existierten bereits vor der sogenannten „Flüchtlingskrise.“ Und wir können diese Probleme nicht abhängig von Herkunft, Hautfarbe oder religiöser Zugehörigkeit machen.
Die Gesetze und Grundrechte gelten für jeden in diesem Land, ob sie bereits seit ihrer Geburt hier waren oder erst später hierher kamen!

Der Erhalt dieser freiheitlichen Werte, letztendlich der Grund- und Menschenrechte ist die Verantwortung die in den Händen jedes Einzelnen liegt! Diese Verantwortung zu lange einer ominös verklärten als „die da oben“ bezeichneten Gruppe zu überlassen, heißt die Grundsätze demokratischer Institutionen nicht verstanden zu haben. Umso mehr man sich zurückzieht, desto mehr Einfluss verliert man. Veränderung ist nur möglich durch Beteiligung. Es braucht diese Beteiligung heute mehr denn je. Und nicht nur auf politischer, sondern auf breiter zivilgesellschaftlicher Ebene um eine Veränderung aktueller Politik zu bewirken hin zu einer vielseitigen, kooperativen und toleranten Gesellschaft, die eine lebenswerte Zukunft hat.

Immobilienhaie zu Fischstäbchen!

Die neue Wohnungsgenossenschaft SoWo Leipzig eG mischt ab jetzt auch mit. In enger Abstimmung mit den Bewohner*innen haben wir, die SoWo eG Leipzig, einen ersten Schritt geschafft: Nach rund einem Jahr intensiver Aufbauarbeit und Verhandlungen konnten wir endlich Kaufverträge für zwei Mietshäuser in Lindenau abschliessen und sie damit vor den großen Mäulern der Immobilienhaie retten, die sie sonst mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit zugeschlagen hätten.
 
Wir selbst wollen aber keine Hauseigentümer*innen sein, sondern die Häuser vom Markt nehmen, um dauerhaft günstigen Wohn-, Arbeits- und Kulturraum zu schaffen und dem Aufwertungsprozess in Leipzig etwas entgegenzusetzen. Indem wir Häuser nicht als Privatpersonen, sondern als Teil einer Genossenschaft erwerben, ist gesichert, dass sie auch für zukünftige Generationen erhalten und bezahlbar bleiben. „Wie weitgehend wir unser Haus als Gemeinschaft autonom verwalten und wie viele Aufgaben wir der Genossenschaft überlassen, wird gemeinsam entschieden“, erläutert eine Hausbewohnerin.
 
In einem der Häuser wurden in den letzten Jahren immer mehr Menschen entmietet. Mit dem gemeinschaftlichen Kauf des Hauses können die verbliebenen Altmieter*innen bleiben – und neue Menschen hinzukommen: Alle werden so zu gleichberechtigten Mitbesitzer*innen. Ohne Angst vor Schikanen des Hauseigentümers und ohne Furcht vor immer neuen Mietsteigerungen.
Den Bewohner*innen des anderen Hauses war es dank einer überdurchschnittlich kooperativen Hauseigentümer*in möglich, dieses zu kaufen und zu kollektivieren. Die SoWo Leipzig eG wurde letztes Jahr gegründet um der schönen Idee von Diversität, Solidarität und Verantwortung ein Stück näher zu kommen: Aus selbstverwalteten Wohnprojekten, fanden wir uns als Aktivist*innen zusammen und ließen uns von Dachgenossenschaften in anderen Städten inspirieren. Wichtig ist für uns die Selbstorganisation der Hausgemeinschaften. Weg mit nervigen Hausverwaltungen und anstrengenden Mietrechtsstreits! Aber keine Sorge, wir haben nicht vor, Inseln des schönen Wohnens zu kreieren und dabei so zu tun, als wäre damit schon alles gelöst. Wir verstehen uns vielmehr als Teil einer Bewegung, die „ein Recht auf Stadt“ für alle verwirklichen will.
 
Wir finanzieren die Hauskäufe zum Teil mit Genossenschaftsanteilen, Darlehen und zum Teil mit einem Bankkredit. Mit diesem Geld werden der Kauf und alle notwendigen Sanierungen bezahlt.
Wer uns unterstützen möchte die Projekte zu wuppen, findet die entsprechenden Informationen unter:
 
SOWO-EG.ORG/MITMACHEN
 
Mit der SoWo-Genossenschaft wollen wir andere Mieter*innen
unterstützen und klar zeigen:
 
Dies ist unser aller Stadt – wir lassen uns nicht verdrängen!
Wider die Vereinzelung und für eine solidarische Nachbarschaft!
Solidarische Wohnungsgenossenschaft
Georg-Schwarz-Str. 19
04177 Leipzig